(Ein Bauerndorf auf dem Fläming)
Gölsdorf entsteht als eine Neugründung der Flamen. Für die Entstehung ist etwa ein Zeitraum von 1157 – 1161 anzunehmen, urkundlich nachgewiesen ist das heutige Gölsdorf jedoch erst 1195. Somit ist Gölsdorf eine der ältesten Siedlungen in der Region. Genauere historische Informationen über Gölsdorf liegen erst seit 1506 vor. Von da an beginnen die Akten des Amtes Seyda. Aus diesen Akten ist ersichtlich, wie es um das Dorf im 16. Jahrhundert bestellt war. Eine Liste aus dem Jahre 1554 enthält sämtliche Einwohner mit Namensangabe, aller Hilfskräfte und die Stückzahl des Viehs, ein Gärtner und ein Windmüller. Die Existenzgrundlage der Menschen war die Landwirtschaft.
Auch der 30-jährige Krieg machte vor Gölsdorf nicht halt, das Dorf hatte schwer zu leiden. Hunger, Folter und Seuche kamen über die Bevölkerung. Nach dem Krieg waren viele Gehöfte verwaist. Im Jahre 1813 tobte der Befreiungskrieg gegen die napoleonische Fremdherrschaft. Mehrere Denkmäler erinnern noch heute an den heldenhaften Kampf um Dennewitz und Gölsdorf.
Seitdem ist viel Zeit vergangen und viel hat sich geändert. So ist aus Zeitungen zu entnehmen, dass am 24.06.1967 Gölsdorf von einem Wirbelsturm heimgesucht wurde. Es wurden mehrere Scheunen verwüstet, Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt. Dadurch entstand ein Gesamtschaden von ca. 600.000 MDN. Mit viel Mühe und Schweiß beseitigten die Gölsdorfer die Folgen des Wirbelsturmes und stellten den alten Glanz des Dorfes wieder her.
Seit 1957 gehört Gölsdorf politisch zur Gemeinde Niedergörsdorf. In der Wendezeit 1989/90 gab es unter den Gölsdorfern Diskussionen über eine mögliche politische Selbständigkeit oder die Angliederung an Sachsen-Anhalt. Diese Gedanken konnten sich jedoch nicht durchsetzen. Seit der „Wende“ hat sich viel in Gölsdorf verändert, es wurden viele Maßnahmen realisiert.
Am 7. Mai 1995 wurde im Rahmen der 800-Jahr-Feier die rekonstruierte Bockwindmühle für die Schaumüllerei wieder in Betrieb genommen. Zu diesem Anlass wurde auch der Gedenkstein für Frederike Krüger enthüllt. Sie kämpfte als Mann verkleidet in der Schlacht bei Dennewitz 1813 und wurde an der Bockwindmühle verwundet.
Des Weiteren erfolgten im Jahre 1995 Restaurierungsarbeiten zur Erhaltung des gusseisernen Sarkophages. Die Überlieferung besagt, dass hier ein in der Schlacht gefallener Adliger mit seinem Pferd beigesetzt wurde.
Von 1999 – 2001 erfolgte die Realisierung des Dorferneuerungsprogramms mit der Sanierung der Dorfstraße, die Erneuerung der Bürgersteige und Zufahrten, die Neugestaltung der Nebenanlagen, der Anschluss an die zentrale Abwasserversorgung sowie der Aufbau des alten Dorfbrunnens mit Leiternhaus.
In diesem Zeitraum konnte ebenfalls durch die Gemeinde Niedergörsdorf der Neubau des Kinderspielplatzes realisiert werden.
Im Jahr 2002 war Gölsdorf der Ausrichter des 2. Kreiserntefestes im Landkreis Teltow-Fläming. Unser Dorf belegte dabei den 2. Platz in der Kategorie „Unser Dorf soll schöner werden“.
Am 5. April 2010 war unser Dorf der Ausrichter der 17. MAZ-Osterwanderung.
Des Weiteren wurden und werden auch noch an unserer frühgotischen Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert Restaurierungsarbeiten entsprechend den finanziellen Mitteln durchgeführt.
Im Mai 2022 konnte mit Hilfe von Fördermitteln das LEADER-Vorhaben die "Erweiterung des Spielplatzes durch Outdorr-Fitness-Spielplatz-Bewegungsmodule und Tischtennisplatte" realisiert werden.
Jährlich finden in unserem schönen Gölsdorf viele Veranstaltungen statt, die maßgeblich von den Kammeraden der Freiwilligen Feuerwehr und des Mühlenvereins sowie von den Dorfbewohnern getragen und beeinflusst werden.
Auf dem Programm stehen unter anderem Sport- und Kinderfeste, Feuerwehrpokalwettkämpfe, der Deutsche Mühlentag, der Tag des offenen Denkmals, das Osterfeuer, das Neujahrsblasen und auch das traditionelle Fastnachten.
Des Weiteren findet einmal monatlich ein geselliges Beisammensein bei einem Spieleabend der Dorfgemeinschaft statt. Unter anderem werden dort Rezepte ausgetauscht, die dann bei unseren Festen im Dorf verkostet werden.
Wir sind ein kleiner Ort mit großem Zusammenhalt, vielen Ideen und hoher Eigeninitiative.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Historische Bauwerke und Denkmäler in Gölsdorf:
- Bockwindmühle von 1542
- Gedenkstein für Friedericke Krüger (errichtet am 5.Mai 1995) an der Bockwindmühle
- Dorfkirche, frühgotischer Feldsteinbau mit barocken Fachwerkturm von 1250
- Gedenkstein nahe der Kirche gewidmet dem erbitterten Kampf preußischer gegen sächsischer Soldaten 1813
- Sarkophag auf dem Friedhof, errichtet in der Zeit von 1825 bis 1860, Restaurierung 1993
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Denkmal für die Toten des 1. und 2. Weltkrieges auf dem Friedhof
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Leiternhaus mit Dorfbrunnen (errichtet 2001) an der Stelle der alten Ziehbrunnen